slowakischer Politiker; Ministerpräsident 1991-1992, Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Bewegung KDH bis 2000
* 1. Januar 1944 Bratislava
Herkunft
Ján Čarnogurský, kath., wurde am 1. Jan. 1944 in Bratislava (Preßburg), der slowakischen Hauptstadt, geboren. Sein Vater war Rechtsanwalt und Abgeordneter im Parlament der von Josef Tiso regierten Slowakischen Republik, die nach der deutschen Besetzung von Tschechien als Vasallenstaat des Deutschen Reiches am 14. März 1939 gegründet worden war.
Ausbildung
Č. studierte von 1966 bis 1969 an der Prager Karlsuniversität Rechtswissenschaften und erlebte als Student und Schüler u. a. von Professor Jiri Hájek, Außenminister in der Dubcek-Ära, Beginn, Höhepunkt und brutales Ende des "Prager Frühlings" 1968 mit. 1971 promovierte er an der Comenius-Universität in Bratislava zum Dr. jur.
Wirken
Von 1970 an praktizierte Č. in Bratislava als Anwalt und vertrat viele religiöse Klienten und politische Dissidenten. 1981 belegte man ihn mit Berufsverbot, nachdem er Angehörige der Bürgerbewegung "Charta 77" verteidigt hatte. Er schlug sich als Fahrer und Betriebsjurist durch. 1986 verlor er seine Anwaltszulassung.
Arbeitslos, bald auch ohne Pass, schloss sich für den Mitbegründer des tschechoslowakischen Helsinki-Komitees eine Zeit an, in der Schikanen, Inhaftierungen, Entlassungen und Gnadenerweise einander abwechselten. Er stand der politischen Opposition und religiösen Gruppen weiterhin ...